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SJC Hävelriege
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Jugendtheater

Kinder- und Jugendtheaterwerkstatt

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Zum Inhalt des Stücks:
Noah, ein als klug und hilfsbereit bekannter Mann, beginnt eines Tages aufgrund eines seltsamen Traumes eine Arche zu bauen. Das Dorf wundert sich über seine Betriebsamkeit und vor allem über die Ankündigung einer Sintflut, die alles Lebendige auslöschen werde. Schnell sieht sich Noahs Familie Anfeindungen ausgesetzt:
Sprecher: Noah hatte drei Söhne. Sie hießen Sem, Ham und Japhet. Sie hatten es bei den anderen Kindern nicht leicht.
Mann1: Guckt mal, da sind die Söhne von Noah.
Frau1: Na, seid ihr fleißig am Bäume fällen?
Mann2:  Für eure große Arche?
Mann3.: Macht das eigentlich Spaß? Bretter sägen, Bretter streichen, Bretter schrauben…
Sem: Kümmert euch um euren eigenen Kram.

(Foto aus Datenschutzgründen vorsorglich gelöscht.)

Thema "Arche Noah"

In den Herbstferien konnte es losgehen. Der Schauspieler und Theaterpädagoge Martin B. traf sich täglich für drei Stunden mit der Gruppe und versuchte, sie in spielerischer Weise an das Theaterspiel heranzuführen. Schüchternheit und Zurückhaltung mussten überwunden werden. B. vordringlichste Aufgabe bestand darin, einen Schutzraum zu schaffen, in dem sich die Kinder ausprobieren durften. Der Mut, die eigene Stimme und den eigenen Körper mit voller Energie einzusetzen, wird in einfachen Improvisations- und Wettspielen am einfachsten geweckt. Wenn es allen beteiligten Spaß macht und viel gelacht wird, traut sich irgendwann jeder, seine Stimme und seinen Körper in ungewohnter Weise einzusetzen.
Nach dem 16.11.2013 übernahm dann der Bielefelder Theaterpädagoge, Clown und Schauspieler Canip G. die Leitung der Gruppe. Seine Begeisterungsfähigkeit und sein Humor schlossen ihm schnell die Herzen der Kinder auf. Die Treffen fanden nun wöchentlich statt. Bis zum 19.12.2013 erarbeite die Gruppe eine erste Präsentation. B. hatte einen Text zum Thema „Arche Noah“ geschrieben, da wir die Aufführung gemeinsam mit den Kindern des „Arche-Noah-Projektes“ des SJC Hövelriege zeigen wollten. Diese Kinder sind zwischen drei – neun Jahren alt, für sie ist Theater neben handwerklicher Tätigkeit, Malerei, Töpferei, Gesang und Tanz ein weiterer Baustein der ganzjährigen Beschäftigung mit dem Thema „Arche Noah“. Diese „Kleinen“ fungierten in dem Stück als Stimmungsmacher, indem sie Wind, Regen, Gewitter und am Ende des Stückes die Tiere der Arche darstellten. Die Teilnehmer der Theaterwerkstatt, also die „Großen“ übernahmen die Hauptrollen: Noah, seine Frau, seine drei Söhne, deren Freundinnen, sowie Nachbarskinder und andere Bewohner des Dorfes. Zunächst arbeitete Gündogdu mit den Teilnehmern der Werkstatt in den wöchentlichen Treffen an den Figuren und Situationen. Dann leiteten Bretschneider und Gündogdu gemeinsam einen Wochenendworkshop mit den Kindern des „Arche-Noah-Projektes“ vom 13. -15.Dezember. Am 19.12.2013 führten sie die beiden Gruppen zu einer gemeinsamen Präsentation zusammen.

(Foto aus Datenschutzgründen vorsorglich gelöscht.)


In theaterpädagogischer Hinsicht stand natürlich die Arbeit an den Rollen und den Texten im Vordergrund. Fast alle Teilnehmer zeigten sich zum ersten Mal vor Publikum. Es waren bei dieser kurzen Präsentation, die in eine Kinderweihnachtsfeier im Sportheim des SJC Hövelriege eingebettet war, etwa 100 Freunde und Verwandte der Kinder anwesend. Die Nervosität vor dem Auftritt war groß. Der Mut zum Spiel, das Gelingen der Aufführung und die anschließende Bestätigung durch das Publikum waren völlig neue und sehr positive Erfahrungen für die jungen Schauspieler.

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Xenophobia?- Philoxenia!

Das aktuelle Stück der Kindertheaterwerkstatt 'Xenophobia?- Philoxenia!' widmet sich dem Thema 'Fremdsein'. In der Vorbereitung setzten sich die Kinder mit alltäglichen Momenten des Fremdseins auseinander. Auf der Bühne werden verschiedene Situationen aus der Lebenswelt der Kinder dargestellt: vom Gefühl, neu in einer Klasse zu sein, bis hin zum Ankommen in einem noch fremden Land."

Zwischen zehn und 14 Jahren sind die Schauspieler alt. Ihre eigenen Alltagserfahrungen sind in die Handlung des Stücks eingeflossen. Gemeinsam mit Theaterpädagoge Josef Bäcker aus Bielefeld haben sie das Stück entwickelt.

(Foto aus Datenschutzgründen vorsorglich gelöscht.)

Die Theatergruppe bietet "den Kindern Raum, ihre Gefühle, Ängste und Träume durch Bewegung umzusetzen und überschüssige Energie auf der Bühne rauszulassen. In abwechslungsreichen Choreografien verbinden die Nachwuchsschauspieler angetäuschte Tritte und Abrolltechniken mit präzise ausgeführten Zeitlupe-Sequenzen und erfahren beim kämpferischen Tanz ein ganz neues Körpergefühl. „Wir arbeiten hauptsächlich mit Sprache und Schauspiel – dazu gehört aber auch Bühnenkampf, der rhythmische Elemente aufgreift. Die Kinder lieben Tanz-Filme. Unsere Ausflüge mit der Theatergruppe führen uns daher nicht nur in die umliegenden Theater, sondern auch mal ins Kino. Andere Schauspieler und ihre Art des Bewegens auf der Bühne oder der Leinwand beobachten – das ist eine unglaubliche Inspiration für die Kinder“, so Bretschneider."

Dieser Text wurde zitiert von der Website des Bundesministerium für Bildung und Forschung:
Bundesministerium - Kindertheaterwerkstatt Hövelriege

(Foto aus Datenschutzgründen vorsorglich gelöscht.)

„Xenophobia?- Philoxenia!“ wurde am 12. April 2015 im Sportheim des SJC Hövelriege uraufgeführt.

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Mann1: Oh, Hilfe ein Regentropfen, ich ertrinke….
Alle anderen lachen.
Japhet: Ich will nach Hause.

Die Söhne leiden unter der Ausgrenzung, auch Noahs Freunde sind nicht erbaut von seiner „Panikmache“. Als schließlich doch der Regen einsetzt, werden die Dorfbewohner von Sorge gepackt. Es kommt wie es kommen muss: Alle wollen mit auf die Arche genommen werden. Die radikale Version der Bibel sieht vor, dass nur Noahs Familie und die Tiere vor der Flut gerettet werden. Wir wagten eine Umdeutung:

Mann2: Noah, Du musst uns auf deine Arche nehmen! Wenn Du es nicht tust, werden wir alle elendig ertrinken.
Noah: Ich kann Euch nicht mitnehmen. Ich kann mich Gottes Willen nicht widersetzen. Dann würde er mich auch sterben lassen, wie er euch sterben lassen wird!
Noahs Frau: Wenn das der Gott ist, an den Du glaubst, dann will ich nicht an ihn glauben. Wenn das die Autorität ist, der Du gehorchst, dann will ich ihr nicht gehorchen. Ich werde nicht zusehen, wie andere Menschen ertrinken, weil mir jemand verbietet, ihnen zu helfen. Ich habe ein Gewissen und ein Mitgefühl und ein Herz, das nicht nur für mich alleine schlägt.
Ham: Ja, Mutter hat recht. Ich kann nicht ohne Rahel auf das Schiff gehen. Und Rahel kann nicht ohne ihre Schwester auf das Schiff gehen. Und genauso, wie wir unsere Schwestern und Brüder retten, müssen wir alle Menschen retten.
Japhet: Wenn nicht alle auf das Schiff passen, dann müssen wir eben viele Schiffe bauen.

Diese Umdeutung nahmen wir auch unter dem Eindruck der aktuellen Flüchtlingskatastrophen vor Lampedusa vor, wo den Fischern tatsächlich von höchster Stelle untersagt wurde, Ertrinkenden zu helfen. Diese schreckliche Tatsache wollten wir nicht unkommentiert stehen lassen.

Das Projekt Kinder- und Jugendtheaterwerkstatt Hövelriege ist ein „Bündnis für Bildung“, das im Förderprogramm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Jugendheim Hövelriege, der Fußballverein SJC Hövelriege und die Krollbachschule Hövelhof (Hauptschule) schlossen sich zu diesem Bündnis zusammen und beantragten die Förderung einer Theaterwerkstatt für 10 – 14jährige beim Bund deutscher Amateurtheater. Der Antrag wurde bewilligt.
Seitdem treffen sich Kinder zwischen neun und 14 Jahren regelmäßig zu schauspielerischer Grundlagenarbeit unter professioneller Anleitung.

Das Angebot zum Theaterspielen wird gut angenommen. Wir freuen uns sehr, dass wir mehrheitlich Kinder aus „bildungsferner Herkunft“ erreichen und motivieren konnten, denn diese sollen in dem Programm „Kultur macht stark“ besonders gefördert werden. Sie haben nun in den Räumen des Sport- und Jugendclubs Hövelriege die Möglichkeit, sich schauspielerisch zu betätigen – also direkt vor Ort.

Links zu den Themen und Theaterstücken:

Thema "Arche Noah"

Xenophobia?- Philoxenia!